Mittwoch, 2. Mai 2012

Haitianische Wohngemeinschaft in Las Terrenas

Am 24. März 2012 hat Martin mitgeteilt:
Lieber Hajo, 
bin im Moment im Iran (Maryams Heimat) und kann dir nicht ausführlich antworten. Das Geld das du von mir noch hast verwende bitte so, wie es dein Herz vorschlägt - ich bin mir sicher, dass du es so am richtigen Ort einsetzt. 
In innerer Verbundenheit - Martin


Herzlichen Dank, lieber Martin, ich habe das Geld fuer die haitianische Wohngemeinschaft verwendet. 
Es kam grad zur rechten Zeit. Vater Adrien war ja im Dezember gestorben. Jetzt sind noch Mutter Theana, Darlene, Raymonde und die 3 Kinder im Hause.
Darlene hat ihr Baby bekommen. Und weil der Vater arbeitslos ist, kann er nichts beisteuern. und muss selbst sehen, wie er ueber die Runden kommt. Haitianische Menschen haben es halt schwer hier in der Dom.Rep., wo sie als Menschen minderer Klasse angesehen werden.
Ich selbst setze nicht nur einen Teil meiner Pension, sondern auch ein evtl. Entgelt fuer astrologische und psychologische Beratungen mit ein. Wir bleiben dran.
Alles Liebe von HaJo

Freitag, 23. März 2012

Mein Engagement zwischen November 2011 und Februar 2012

Die Haitihilfe meiner kleinen Hilfsgruppe ist durch das heute fehlende Spendenaufkommen stark reduziert worden. Seit November 2011 konnte ich noch zwei Hilfsleistungen für Haiti weiterführen:


.1 Unterstützung meiner haitianischen WG in Las Terrenas
Seit dem Erdbeben im Januar 2010 habe ich einige mausarme haitianische Menschen ohne Auskommen aufgenommen und gebe ihnen in einem Mietshaus Wohnung und Essen. Eine zeitlang konnte ich diese Wohngemeinschaft durch das Spendenaufkommen unterstützen, dann blieb mir nichts anderes übrig, als die Finanzierung selbst zu übernehmen. Das kostet mich etwa 600 USD im Monat (Miete 240 USD, Strom 65 USD, Gas 30 USD, Essen und Kleidung 250 USD).
Natürlich belastet mich diese Hilfe, die jeden Monat immer wieder anfällt. Aber der Gedanke, sie einfach auf die Strasse zu setzen, ist mir unerträglich. Ich mache also da weiter.
Unter den gegebenen Umständen wäre es sehr hilfreich, den Rest des Geldes, das eigentlich für Familie Roseline vorgesehen war, für diese haitianische Wohngemeinschaft einzusetzen. Ich hoffe, dass die verbliebenen Pateneltern diesem Anliegen zustimmen können.

.2 Patenschaften für Roselines Kinder
Auf Anraten von Malgorzata Kern aus Freiburg i.Br. wurde die Patenschaftshilfe in eine abschliessende nachhaltige Hilfe umgewandelt. Aufgrund von Kommunikationsproblemen ist diese Abschlusshilfe ins Stocken geraten. Solange ich mich persönlich in Haiti um die Durchführung und Kontrolle kümmern konnte, ging alles reibungslos.

Die Kommunikation war ja immer schon etwas problematisch. Die Menschen in Haiti sprechen nur creolisch. Ich war angewiesen auf die Übersetzung aller Gespräche durch Raymonde, meine Haitihilfe-Partnerin. Sie spricht creolisch, spanisch und französisch. Raymonde wiederum hat Jodny, unseren Vertrauensmann vor Ort als Gesprächspartner. Seit November ist der Kontakt mit Jodny wegen seiner Probleme mit seiner eigenen Familie weitgehend abgebrochen und der feed back klappte immer weniger. Auch eine verstärkte Hilfe an ihn selbst hat diese Situation nicht verbessern können.
In der Phase der Umwandlung der Patenschaftshilfe ist er weitgehend ausgefallen und die Übersendung von Fotos von der Umsetzung der nachhaltigen Hilfe hat überhaupt nicht geklappt. Ich muss seit Februar 2012 davon ausgehen, dass unsere Hilfe nicht realisiert werden kann.
Meine Recherchen haben die Durchführung nicht verbessern können. Daher habe ich jetzt widerstrebend auf die weitere Hilfe verzichten müssen. Es ist oft schmerzlich, aber wir müssen die Realitäten akzeptieren. In La Saline, dem Slum am Hafen von Port au Prince gibt es so viele unendlich arme Menschen, dass es fast unerträglich ist zuzuschauen. Natürlich können wir nicht allen helfen, aber wenigstens einer Familie wollte ich durch die Patenschaften helfen. Ich muss gestehen, dass auch dies gescheitert ist. Die Umstände sind dagegen.